
In Beton-Recyclinganlagen werden Backenbrecher, Prallbrecher und Zweiwellenzerkleinerer eingesetzt. Backenbrecher zerkleinern das Abbruchmaterial mit der Druckkraft ihrer zwei Backen, Zweiwellenzerkleinerer benutzen die Wellen als Hackwerk und bei Prallbrechern zerschlagen die Prallleisten des Rotors mit verstellbarer Umfangsgeschwindigkeit das Brechgut. Mit dem Einsatz einer Siebanlage vor dem Brecher werden nur grobe Fraktionen dem Brecher zugeführt. Die Absiebung führt zur Verringerung der zu brechenden Materialmenge, verursacht einen geringeren Verschleiß der Brechwerkzeuge und erhöht die Qualität des Brechguts. Bei den durch den Brechvorgang gewonnenen rezyklierten Gesteinskörnungen kann der Anteil der Sandkörner unter 2 mm Korngröße, die für die Betonbereitung nicht benutzt werden, je nach eingesetztem Maschinentyp unterschiedlich groß sein.

Im Recyclingprozess ist die korrekte Trennung der anfallenden unterschiedlichen Materialarten ein wichtiger Schritt. Um ein homogenes und sauberes Endkorn zu erhalten, muss das zerkleinerte Material in einem nachgeschalteten Verfahren von Störstoffen gesäubert werden. Bei trockenen Sondierverfahren wird die Windsichtung eingesetzt, mit der sich leichte Stoffe wie Papier und Kunststoff abtrennen lassen. Vor der Windsichtung wird der in der Brechanlage zerkleinerter Betonschutt zunächst in Korngruppen getrennt. Eisenteile im gebrochenen Material, wie z.B. Bewehrungsstahl, werden von Magnetabscheidern entfernen, die über dem Materialtransportband am Brecher angebracht sind.
Verwertung von Recyclingbeton
Das Recycling von Beton schont Rohstoffressourcen, spart Deponieraum für Bauschutt ein und schützt das Klima.
Der Fachverband Mineralik - Recycling und Verwertung im Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung e.V. (bvse) stellt fest, dass Bauschutt, Straßenaufbruch, Baustellenabfälle sowie Boden und Steine die größte Abfallfraktion in Deutschland bilden. Ihr Anteil am Gesamtaufkommen beträgt rund 60 % - jährlich fallen über 200 Mio. t Bauabfälle an. Gleichzeitig schrumpfen die Abbaumöglichkeiten von Sand, Kies und Gesteinen. Außerdem stehen Ressourcenschonung und Klimaschutz weit oben auf der gesellschaftlichen und politischen Agenda. Diese Argumente sprechen für das Etablieren einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Kreislaufwirtschaft im Bausektor.Kernelement einer solchen Kreislaufwirtschaft ist ein umfassendes, qualitätsgesichertes Recycling. Bereits heute weisen die meisten Bauabfälle in Deutschland schon hohe Verwertungsquoten im Bereich von 90 % auf und die Recyclingunternehmen sind nach Verbandsangaben voll ausgelastet. Als problematisch erweist sich allerdings der Absatz der produzierten Sekundärrohstoffe. Während die angelieferten Mengen bei den Recyclinganlagen steigen, verharrt die Nachfrage nach den dort erzeugten Baustoffen laut bvse auf niedrigem Niveau.
Wegweisende Bauten, besonders von Seiten der öffentlichen Hand, können die Akzeptanz von Recyclingbaustoffen steigern. Im Hochbau ist eines dieser Vorbilder die im Mai 2019 eingeweihte Umweltstation der Stadt Würzburg. Sie ist das erste Gebäude in Bayern, das zu drei Vierteln aus Recyclingbeton besteht.
Die Schweiz ist zurzeit das Land mit den anspruchsvollsten Vorschriften für die Verwendung ressourcenschonender Baustoffe. Hier wurde eine Verwendung von 70 % Recycling-Material bei öffentlichen Aufträgen als Ziel definiert.
Aufbereitung von Beton mit Rockster Prallbrechern
Rockster liefert für das Recycling von Beton und von anderen Baustoffen mobile Brech- und Siebanlagen mit hohen Durchsätzen und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Die Rockster Prallbrecher erzeugen in einem Arbeitsgang dank des kombinierten Einsatzes mit Siebsystem, Magnetabscheider und integriertem Windsichter sehr gute Endkornqualitäten des Recyclingmaterials. Die vielfältigen Einstellmöglichkeiten des Prallbrechers R1000S schaffen die Voraussetzung für die Herstellung von Endkorn mit exakt festlegbarer Sieblinie. Die stufenlose vollhydraulische Brechspaltverstellung mit integriertem Messsystem, die neue Schlagleistenfixierung und die automatische, lastabhängige und stufenlos regulierbare Fördergeschwindigkeit kennzeichnen den hohen technischen Entwicklungsstand des R1000S Brechers. Eine erhebliche Erleichterung bei Betrieb und Wartung der Anlage bringen der hydraulisch höhenverstellbare Magnetabscheider, die senkbare Siebbox und die schwenkbare Bühne. Weiterhin kann dank beliebiger Einstellung der Brecherdrehzahl und der zwei während des Betriebes vollhydraulisch verstellbaren Prallschwingen das Endkorn optimal beeinflusst werden.Effizienzsteigerung dank Magnetabscheider und Windsichter
Eine Steigerung der Effizienz im Bauschutt-Recycling ermöglicht neben dem Magnetabscheider, welcher Eisen- und Metallteile entfernt, auch der ingetrierte Windsichter, der mit seinem variabel regulierbaren Gebläse unerwünschte Leichtstoffe, wie z.B. Styropor, Plastik, Textilien, Gips, Folien oder Holz, entfernt.
Ergänzend dazu bietet das Siebsystem – bestehend aus dem kompakten Kreisschwingsieb RS100 in Kombination mit dem Rückführband RB92 – eine exzellente Lösung für die Produktion von 100 % definiertem Endkorn. Durch den Einsatz eines Windsichters werden Arbeitskräfte, die diese Sortiertätigkeiten in staubiger Umgebung durchführen müssten, nicht mehr benötigt. Die Aufbereitung des Abbruchmaterials wird allein vom Baggerfahrer bewältig, der über eine Fernbedienung auch den Prallbrecher bedient.
Vielen Dank für diesen interessanten Artikel an Dr. Richard Sonnenberg von der deutschen Zeitschrift "Beton"!
Verwendetes Bildmaterial: Rockster Austria